Yoga und die Kunst der Atmung

Beim Yoga geht es hauptsächlich um die korrekte Atmung. Man atmet bewusst, wird Eins mit dem Atemzug und praktiziert tiefes Ein- und Ausatmen.

Ein Yogi misst seine Lebensspanne an der Anzahl der Atemzüge, nicht an der Anzahl der Jahre.
„Swami Sivananda“

Atmung und die Lebenserwartung

Es heisst, wenn man 15-mal pro Minute atmet, wird man im Durchschnitt zwischen 75 und 80 Jahre alt. Wenn man, aber, seine Atemfrequenz auf 10-mal pro Minute verringert, kann man sogar bis zu 100 Jahre alt werden. Die Art der Atmung bestimmt insofern direkt die durchschnittliche Lebensdauer eines  Menschen. Wer schnell atmet, lebt kürzer, wer sich aber eine langsame Atmung aneignet, hat eine gute Basis für ein langes Leben gelegt.

Die Essenz der Yoga-Lehre ist das bewusste Atmen. Bewusste Atmung beeinflusst den Menschen auch auf biologischer Ebene – und zwar seine mentale, emotionale und physische Beschaffenheit. Indem man Eins mit seiner Atmung wird und sich auf die einzelnen Atemzüge konzentriert, befördert man sich in das hier und jetzt, und lernt das Vergangene ruhen zu lassen und sich nicht von Zukunftssorgen beinflussen zu lassen. Aus diesem Grund wird bewusste Atmung im Yoga auch als eigenständige Meditation angesehen.

Yoga Atmung in der Wissenschaft

Es wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass bewusste Atmung bestimmte Bereiche im Hirn aktiviert. Während unbewusste Atmung von der Medulla Oblongata (dem “primitiven”) Hirnstamm gesteuert wird, wird die bewusste Atmung von den fortgeschrittenen, “entwickelten” Bereichen des Frontallappens  gesteuert. Bewusstes Atmen sendet Impulse vom Frontallappen zu den Hirnbereichen, welche für Emotionen zuständig sind. Diese Impulse kann man durch das bewusste Verändern der Atmung auslösen, was einen positiven und ausgleichenden Effekt auf die Emotionen hat. Am einfachsten erreicht man das durch eine bewusst verlangsamte Atmung, wodurch der Frontallappen das Mittelhirn mit hemmenden Impulsen versorgt, die im Anschluss den Hypothalamus – unser Emotionszentrum – entspannen. Als Resultat fühlt man sich insgesamt entspannter und ruhiger.

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